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Jost aus Soest schreibt über Firlitanz, Geschichte, Kumpaney, Mittelalter, Soest:
Soester in Pskow (Russland) - Reisebericht, Teil 2
Internationaler Hansetag 2019
Montag, 22. Juli 2019
Die treuen Hanseaten der Soester Kumpaney - unter ihnen viele Firlitänzer - machten sich 2019 auf den langen Weg ins ferne Russland.
Intro - DO - FR - SA - SO - MO - DI - Epilog
Hier nun der zweite Teil des Berichts (FR & SA), u.a. mit dem "großen" Auftritt der Firlitänzer:
"Wuff. Guten Morgääähn!"
"Mäh. Auf auf, es gibt soviel zu sehen!"
Freitag: Eröffnung des Hansemarkts und 1. Auftritt
Im Mittelpunkt eines jeden Hansetags steht der Hansemarkt: Auf diesem präsentieren sich die anwesenden Hansestädte - teilweise in traditionellen Kostümen - mit Prospekten, kulinarischen Leckereien, musikalischen Vorführungen - und vor allem vielen netten Gesprächen ganz im Zeichen der Völkerverständigung.
"Wuff. Leckereien - das nenn ich Völkerverständigung!"
"Mäh. Hüpfen und Tanzen - das nenn ich Völkerverständigung!"
Traditionell wird der Internationale Hansemarkt am Freitag eröffnet, so auch diesmal. Direkt nach der offiziellen Eröffnung um 11:00 machen wir schnell unser Gruppenfoto für die heimische Presse:
Eigentlich wollen alle direkt auf den Hansemarkt. Aber bereits um 12:00 - sozusagen als erster Hauptact - sollen wir mit Firlitanz auf der großen Hauptbühne auftreten.
"Mäh. Hihi... Hauptact?"
Die Wartezeit überbrücken wir damit, spontan beim Voract mitzutanzen:
"Mäh. Hüpfen und Tanzen!"
Europäisches Miteinander der schönsten Art!
Unser Auftritt auf der Hauptbühne
Aber dann ist es soweit: Jetzt dürfen wir selbst auf die große Bühne und ein kleines Repertoire von Firlitanz präsentieren. Der nicht tanzende Teil der Soester Kumpaney bildet den optischen Rahmen:
Das Programm endet mit einer Mitmachaktion: Im Gegensatz zu Mitteleuropa, wo man manchmal den "Freiwilligen" hinterherlaufen muss, bilden sich hier die Tanzkreise quasi von alleine. Herrlich!
"Wuff. Irgendwie macht das Zuschauen hungrig..."
"Wie wäre es nun mit einer Würstchenpause?"
"Mäh. Da vorne ist eine Wiese!"
Nach einer wohlverdienten Pause bei kühlem Getränk (und ggf. Kleinigkeiten zum Essen - eigentlich schade, dass unser Hotel-Frühstück immer so gut und üppig ausfällt) haben wir nun endlich etwas Zeit, um den eigentlichen Hansemarkt zu besuchen!
Auf dem Hansemarkt
Auf dem Hansemarkt gibt es viel zu sehen... Man begegnet vielen netten Menschen aus allen Teilen Nord-, Mittel- und Osteuropas:
"Wuff. Endlich was zu Essen!"
"Mäh. Ich mag Wolle!"
Nur Schade, dass Soest, immerhin die Mutter der Hanse (und somit eine der wichtigsten Hansestädte des Mittelalters) es nicht schafft, einen eigenen Stand zu präsentieren, oder wenigstens mit einer anderen Stadt kooperiert.
"Mäh, Das verstehe ich nicht..."
"Wuff. Ich auch nicht."
Immerhin wird der Kreis Soest durch die Briloner Waldfee und den Lippstädter Graf Bernhard würdig vertreten. Wo aber sind z.B. die Bördekönigin und das Jägerken aus Soest?
"Mäh. Die Waldfee ist so schön grüüün!"
"Wuff. Ein Rittermahl wäre jetzt toll!"
"Wuff. Nicht die Köchin von der Arbeit abhalten!"
"Mäh. Da fahren wir Montag hin!"
"Wuff. Pssst, das ist doch eine Überraschung!"
"Mäh. Es gibt ja so viel zu sehen!"
"Wuff. Und zu probieren..."
Am Abend kehren wir dann in das wunderbare und fast schon edle (aber trotzdem preiswerte) Restaurant Filey (Филей) ein, wo wir nicht nur hervorragend essen, sondern wo an diesem Abend auch eine tolle Sängerin live singt.
Auch dieser Tag endet schließlich mit einem Absacker an der Hotelbar.
"Mäh. Und was machen wir jetzt?"
"Wuff??? Gute Nacht, Polly!"
Samstag: 2. Auftritt, Stadtführung und Hanseparty
Neuer Tag, neues Glück! Und viele in anderer Gewandung als gestern (man hat ja sonst nichts):
"Wuff. Das Frühstück war wieder sooo gut!"
Unser Auftritt im Amphitheater
Gleich der erste Programmpunkt ist heute der Auftritt von Firlitanz. Dieser findet allerdings etwas Abseits vom Geschehen statt, nämlich im sogenannten Amphitheater, am Flussufer. Selbst unsere Volontäre wissen zuerst gar nicht genau, wo in Pskow ein "Amphitheater" existiert. Dementsprechend sind hier leider auch nicht so viele Zuschauer gekommen.
"Mäh. Jetzt wird wieder gehüpft!"
Unser Programmablauf ist ähnlich wie gestern. Am Ende gibt es wieder einen gemeinsamen Reigentanz mit dem Publikum:
Der Höhepunkt für einige Zuschauer ist die anschließende Foto-Session; Viele wollen Fotos mit den seltsam gekleideten Deutschen machen:
Bis zum geplanten zweiten Auftritt des heutigen Tages haben wir noch etwas Zeit. Also schauen wir dem nachfolgenden Programm zu: Eine lebendige Kinderschar führt viele verschiedene Tanzchoreographien vor:
"Mäh. Soviele junge Hüpfer!"
"Wuff. Wann gibt es eigentlich Mittag?"
Es ist einfach nur toll, welchen Stellenwert (vor allem folkloristische - im Gegensatz übrigens zu volkstümliche!) Musik und Tanz in vielen osteuropäischen Ländern noch haben. Da wird man als Firlitänzer ganz neidisch, insbesondere wenn man an den fehlenden Tanz-Nachwuchs denkt...
Irgendwann müssen wir dann aber weiter, zum zweiten Auftritt. An der Bühne angekommen stellen wir irgendwann fest, dass der Zeitplan dort völlig ins Schwimmen gekommen ist. Daher müssen wir leider unseren zweiten Auftritt für heute absagen, da schon um 14:00 der nächste Termin wartet:
"Wuff. Jetzt kommt auch noch Kultur!"
Die Stadtführung
Da die Hansetage immer an unterschiedlichen Orten stattfinden (und oft in Städten, wo man sonst vielleicht nie hinfahren würde, oder wovon man vorher sogar noch nie was gehört hat), nutzen wir immer die Gelegenheit, an einer offiziellen Stadtführung teilzunehmen. Unser Reiseleiter Wolfgang hatte also auch diesmal eine deutschsprachige Stadtführerin organisiert.
"Wuff. Schneller! Ich habe Hunger!"
"Mäh. Eine saftige Wiese..."
"Wuff. Aber keine Würstchen..."
Die Stadtführung dauerte etwa 90 Minuten und endete am Flussufer. Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung. Die meisten gingen daher zum Hansemarkt... (s.o.)
Mehr über Pskow erzählen wir übrigens an unserem freien Tag in Pskow (Dienstag).
Die Hanseparty
Traditionell findet am Samstagabend die sogenannten Hanseparty statt: Alle aktiven Teilnehmer (Delegierte, Standpersonal, Musik- und Tanzgruppen, ...) kommen ab 20:00 zusammen, um gemeinsam zu Essen, zu Trinken, zu Quatschen, ..., also einfach eine nette Zeit miteinander zu verbringen.
In Pskow findet die Hanseparty auf einem Partygelände vor den Toren der Stadt statt, wo wir mit Bussen hingefahren werden.
Beim Betreten des Geländes erhällt jeder einen Pappkarton, der beim Schütteln verdächtig rappelt. Was da wohl drin ist?
"Mäh. Bestimmt eine Erinnerung an Pskow!"
Wir ergattern einen Tisch und holen genügend Sitzplätze heran, so dass unsere Gruppe bequem sitzen kann. Welche Leckereien es wohl gibt?
Dann analysiert der erste seinen Karton - und findet das hier vor:
"Wuff. Würstchen!"
"Mäh. Paprika und Gurke!"
Außerdem enthält der Karton noch ein trockenes Fladenbrot, eine Dose Bier, eine Tüte Senf und ein eingeschweißtes Glas Wodka. Das ist tatsächlich unser Speis & Trank! Wie wir dann feststellen, kann Nachschub an den Ständen drumherum gekauft werden. Zum Vergleich: Auf den bisherigen Hansetagen gab es meistens ein Buffet...
Wir haben aber trotzdem unseren Spaß. Schließlich sind wir wegen der netten Leute aus halb Europa hier! Außerdem spielen im Partyzelt drei Livebands auf, die tolle Musik machen, so dass die Tanzfläche immer voll ist.
"Mäh. Hüpfen!"
Gegen 22:30 verlassen die ersten Gäste die Party, da schon bald das nächste Event beginnt:
Das Feuerwerk
Um 23:30 findet das große Feuerwerk über dem Fluss statt. Zahlreiche Zuschauer sammeln sich am Flussufer, um das Schauspiel zu bewundern.
Ein schöner Abschluss eines interessanten Tages!
"Wuff. Und jetzt ein Mitternachtsnack?"
"Mäh??? Gute Nacht, Gerry!"
Sonntag: Großer Umzug, Abschlussveranstaltung
Hier geht es weiter: Reisebericht, Teil 3.